Stein im Sand

Leben im Hier und Jetzt

Gesund alt werden | Mit Achtsamkeit zu Glück und Zufriedenheit 

Andreas Kolos 

An einem Tag haben Men­schen etwa 60.000 einzelne Gedanken – viele davon sind neg­a­tiv, denn Sor­gen, Äng­ste und Zweifel beanspruchen den meis­ten Raum. Viele Per­so­n­en hän­gen in der Ver­gan­gen­heit fest, gehen bere­its erlebte Sit­u­a­tio­nen immer wieder durch und über­legen, wie sie damals hät­ten reagieren sollen. Oder sie denken über die Zukun­ft nach und malen sich ein Leben aus, in dem sich ein zufrieden­er Zus­tand ein­stellen wird. Um das eigene Wohlbefind­en zu fördern, gilt es jedoch, im Hier und Jet­zt zu leben sowie die Grund­sätze ein­er acht­sameren Lebensweise zu beherzi­gen. 

Vom Buddhismus in die Medizin 

Acht­samkeit lässt sich als eine Form der Aufmerk­samkeit im Zusam­men­hang mit einem ver­stärk­ten Wahrnehmungs- und Bewusst­sein­szu­s­tand ver­ste­hen. In Abgren­zung zur Konzen­tra­tion, bei der sich die Aufmerk­samkeit auf einen bes­timmten Bere­ich bezieht, beschreibt Acht­samkeit eine all­ge­meine, umfassende und hellwache Offen­heit im gesamten Leben. His­torisch betra­chtet stammt das Konzept der Acht­samkeit aus dem Bud­dhis­mus. Sie liegt als med­i­ta­tive Grund­prax­is allen bud­dhis­tis­chen Schulen zugrunde und beschreibt den Geis­teszu­s­tand, sich im vollen Umfang der Gegen­wart gewahr zu sein. 

Ab den 1960er-Jahren nahm das Inter­esse in der Psy­cholo­gie und der west­lichen Medi­zin zu. Aspek­te der Acht­samkeit wur­den beispiel­sweise in die Psy­cho­analyse, die klien­ten­zen­tri­erte Psy­chother­a­pie oder in kör­per­or­i­en­tierte Ver­fahren inte­gri­ert. Als Vater der mod­er­nen Acht­samkeit­sprax­is lässt sich der amerikanis­che Moleku­lar­biologe Jon Kabat-Zinn nen­nen. Er entwick­elte Ende der 1970er-Jahre das medi­zinis­che Acht­samkeit­strain­ing Mind­ful­ness-Based Stress Reduc­tion, kurz MBSR. Das Pro­gramm zur Stress­be­wäl­ti­gung durch Acht­samkeit ori­en­tiert sich an der bud­dhis­tis­chen Vipas­sana-Med­i­ta­tion, die auch Ein­sichtsmed­i­ta­tion genan­nt wird. In der psy­chol­o­gis­chen Lit­er­atur wird für diese Med­i­ta­tions­form gewöhn­lich das Wort Acht­samkeitsmed­i­ta­tion ver­wen­det. 

Meditationen für den Alltag 

MBSR ist eine weitver­bre­it­ete Meth­ode zur Lehre von Acht­samkeit. Jede Form von Med­i­ta­tion hil­ft jedoch, die Aufmerk­samkeit zu steigern, da sie eine bewusst­sein­ser­weit­ernde Prax­is darstellt. Die gezielte Entspan­nung wirkt sich auf den ganzen Kör­p­er aus, vor allem jedoch auf das veg­e­ta­tive Ner­ven­sys­tem und das Gehirn. Es gilt als erwiesen, dass regelmäßiges Medi­tieren unter anderem den Stress reduziert, den Herz­schlag und die Atmung ver­langsamt sowie den Blut­druck senkt. 

Um inner­lich zur Ruhe zu kom­men und men­tal im Hier und Jet­zt zu sein, bedarf es dabei nicht unbe­d­ingt ein­er 30-minütigen Med­i­ta­tion. Kurze Übun­gen lassen sich über den Tag verteilt gut in den All­t­ag inte­gri­eren, zum Beispiel direkt nach dem Auf­ste­hen, während Bus- und Bah­n­fahrten, unter der Dusche oder vor dem Schlafenge­hen. 

Beispiel­sweise die Acht-Med­i­ta­tion stellt eine gute Hil­fe dar, um die Acht­samkeit zu fördern. Dafür gilt es, sich vor dem Gesicht eine ste­hende Acht vorzustellen und diese langsam acht­mal nachzu­malen. Im zweit­en Schritt lässt sich die Posi­tion der Zahl verän­dern, zum Beispiel kann sie als über dem Kopf liegend vorgestellt wer­den. Auch geführte Med­i­ta­tio­nen über YouTube-Videos oder Apps bieten jedoch Möglichkeit­en, ver­schiedene Praxi­sein­heit­en in den All­t­ag zu inte­gri­eren. 

Beachten der Umwelt 

Neben Med­i­ta­tio­nen gibt es jedoch auch andere Gele­gen­heit­en, die Aufmerk­samkeit zu fördern. Acht­samkeit kann auch bedeuten, die eigene Rou­tine zu durch­brechen und beispiel­sweise einen anderen Weg als üblich zu nehmen. Wer die Konzen­tra­tion dann noch auf die Umwelt legt, anstatt zum Beispiel die Einkauf­s­liste noch ein­mal durchzuge­hen, kann die Umge­bung aus ein­er neuen Per­spek­tive wahrnehmen. Auch das nächtliche Bewe­gen in der eige­nen Woh­nung bei aus­geschal­tetem Licht hil­ft, die Außen­welt bewusster wahrzunehmen und die Sinne zu schär­fen. 

Ins­ge­samt gilt es, in jed­er Sit­u­a­tion die Konzen­tra­tion und Sou­veränität zu behal­ten. 

Nicht wenige Men­schen ver­lieren im All­t­ag, beispiel­sweise während der Kom­mu­nika­tion mit anderen, die Konzen­tra­tion. Sie schweifen gedanklich ab. Men­schen, die hinge­gen inten­siv zuhören und ihre Umwelt wahrnehmen, zeigen eine starke Präsenz. So brin­gen sie ihrem Umfeld Wertschätzung ent­ge­gen und bleiben auch in stres­si­gen Sit­u­a­tio­nen fokussiert. Vor allem im Beruf­sall­t­ag neigen einige dazu, Kol­le­gen oder Mitar­beit­ern immer wieder mitzuteilen, wie beschäftigt sie sind. Acht­same Men­schen strahlen jedoch Sicher­heit aus, die sich auch auf die Umge­bung überträgt. So prof­i­tieren auch die Mit­men­schen. 

Blockaden lösen 

Um sich jedoch wirk­lich auf das Hier und Jet­zt zu konzen­tri­eren, darf das eigene Leben nicht von Sor­gen, Äng­sten und Zweifeln bes­timmt wer­den. Jed­er Men­sch erlebt in seinem Leben Höhen und Tiefen. Manche durch­leben auch schlechte Phasen, die länger andauern. Ver­luste, schmerzende Erin­nerun­gen und Zukun­ft­säng­ste prä­gen die Emo­tion­swelt dieser Men­schen. Dies führt dazu, dass die Betrof­fe­nen nur noch an die schlim­men Ereignisse denken. 

Neg­a­tive Gedanken, beispiel­sweise auch Miss­gun­st und Neid, erzeu­gen unbe­hagliche Gefüh­le, die wiederum in neg­a­tiv­en Hand­lun­gen enden kön­nen. Während pos­i­tive Gedanken uns unter­stützen, block­ieren und hem­men uns neg­a­tive. Um wieder Wohlbefind­en zu erleben und Licht ins Leben zu lassen, gilt es, die eige­nen Emo­tio­nen zu kon­trol­lieren. Mith­il­fe men­taler Tech­niken lässt sich das neg­a­tive Denken verän­dern und wieder eine pos­i­tive Grund­hal­tung ein­nehmen. 

Zudem müssen Äng­ste über­wun­den und Block­aden gelöst wer­den. Manche dieser Sor­gen lassen sich jedoch nicht ein­fach abbauen. Sie sitzen tief im Unter­be­wusst­sein der Men­schen und grün­den sich häu­fig auf trau­ma­tis­che Ereignisse aus der Ver­gan­gen­heit. Per­so­n­en, die beispiel­sweise famil­iär­er Gewalt in ihrer Kind­heit aus­ge­set­zt waren, haben im Erwach­se­nen­leben häu­fig Prob­leme damit, anderen Men­schen zu ver­trauen und enge Bindun­gen aufzubauen. Bloßes Ver­drän­gen dieser neg­a­tiv­en Erfahrun­gen reicht in diesen Fällen nicht aus. Der Schmerz sitzt zu tief. 

Med­i­ta­tio­nen bieten auch hier die Möglichkeit, sich auf das eigene Leben zu konzen­tri­eren, eine innere Gelassen­heit aufzubauen und mit der Ver­gan­gen­heit abzuschließen. Auch mith­il­fe der Cell-Clear­ing-Meth­ode, ein­er inten­siv­en, energiege­lade­nen Atmung, lassen sich Block­aden und Äng­ste bekämpfen. Durch die Meth­ode kön­nen sie im Unter­be­wusst­sein gelöst und dauer­haft ent­fer­nt wer­den. Eben­falls gilt es, nicht über andere Men­schen zu urteilen und auch den Moment nicht zu bew­erten. 

Acht­same Men­schen nehmen keine Bew­er­tun­gen vor und konzen­tri­eren sich auf das, was ger­ade außerhalb ihrer Gedanken passiert. 

Ohne all diese neg­a­tiv­en Ein­flüsse und Gedanken zu leben, ent­giftet es den Geist und macht das Wesen offen­er für Neues, für die Umwelt sowie für andere Men­schen. Durch die objek­ti­vere Sichtweise lassen sich das Umfeld und die eige­nen Prob­leme mit Abstand betra­cht­en. Schaf­fen es Men­schen, dieses Maß an Selb­st­be­herrschung zu erre­ichen, lösen sich auch viele unbe­wusste Sor­gen auf. 

Auf den eigenen Körper achten 

Zu ein­er aufmerk­samen Lebensweise gehört auch, auf den eige­nen Kör­p­er zu acht­en. Wer beispiel­sweise aus Zeit­man­gel Essen hin­un­ter­schlingt und häu­fig Fast Food verzehrt, tut seinem Kör­p­er langfristig keinen Gefall­en. Vor allem Fer­tig­pro­duk­te bein­hal­ten oft­mals über­mäßig Zuck­er und Salz, Geschmacksver­stärk­er sowie Kon­servierungsstoffe, die auf Dauer und in hohen Maßen dem Kör­p­er sog­ar schaden kön­nen. Leg­en Men­schen jedoch Wert auf eine aus­ge­wo­gene Ernährung, fühlen sie sich meist viel frisch­er, konzen­tri­ert­er und voller Energie. Auch regelmäßige Fas­tenkuren bieten eine gute Möglichkeit, den Kör­p­er zu ent­giften und die Zell­reini­gung zu unter­stützen. Ab einem gewis­sen Punkt begin­nt man dann von sich selb­st aus, eine acht­same Lebensweise zu führen. Ganz selb­stver­ständlich ernährt man sich anders, treibt gern Sport und erlebt ein ganz neues Kör­perge­fühl. Die sportliche Betä­ti­gung hält fit, baut Stress ab und stärkt den Kör­p­er. 

Allerd­ings soll­ten Gesund­heit und Genuss ins­ge­samt in einem aus­ge­wo­ge­nen Verhältnis zueinan­der ste­hen, denn Genuss spielt eben­falls für das Wohlbefind­en eine wichtige Rolle. 

Den Rest des Lebens auf Zuck­er, Alko­hol oder Fleisch zu verzicht­en und dafür jeden Tag mehrere Stun­den Sport zu treiben, führt auch nicht zu mehr Zufrieden­heit. Solange diese „kleinen Sün­den“ Aus­nah­men bleiben, lassen sie sich auch in noch höheren Maßen genießen. 

Wohlbefinden im privaten und beruflichen Leben 

Acht­samkeit als aufmerk­same Lebensweise ver­spricht also mehr Zufrieden­heit und Freude im Leben. Men­schen, die ihre Äng­ste und Sor­gen über­winden, eine objek­ti­vere Sichtweise ein­nehmen, sich bewusst ernähren und Sport treiben, ver­brin­gen ihr Leben in ein­er pos­i­tiv­en Gelassen­heit. Diese führt dazu, dass sie Stress und neg­a­tive Emo­tio­nen leichter bewälti­gen und mehr Energie haben, um die wichti­gen und schö­nen Dinge des Lebens anzuge­hen. 

Das Zusam­men­spiel von Kör­p­er, Geist und Seele spielt hier eine wichtige Rolle, da nur glück­liche, gesunde und aus­geglich­ene Men­schen in sich selb­st ruhen und ihre volle Leis­tungs­fähigkeit abrufen kön­nen. Die acht­same Lebensweise wirkt sich deshalb auch auf das pri­vate und beru­fliche Leben aus. 

So wie sich eine neg­a­tive Grun­de­in­stel­lung auf die Umge­bung übertra­gen kann, nimmt die Umwelt auch Glück und Zufrieden­heit wahr. 

Fazit 

Aus­geglich­ene Per­so­n­en ver­fü­gen über eine beson­dere Ausstrahlung und Präsenz, die sich auch auf die Umge­bung überträgt. Reak­tions- und Wahrnehmungszeit­en verbessern sich und die Sinne wer­den geschärft. Men­schen reagieren schneller in bren­zli­gen Sit­u­a­tio­nen und kön­nen auch Mit­men­schen sowie Sit­u­a­tio­nen bess­er ein­schätzen und einord­nen. Dies führt auch dazu, dass sie schneller Entschei­dun­gen tre­f­fen. Acht­samkeit führt so zu einem har­monis­chen Miteinan­der zwis­chen Men­schen. Beziehun­gen zur Fam­i­lie, zu Fre­un­den und zu Kol­le­gen oder Mitar­beit­ern verbessern sich und Kon­flik­te treten sel­tener auf. 

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Bücher des Autors:

Charisma 4.0 Die Aura des Erfolgs

Über den Autor:

Andreas Kolos

Andreas Kolos ist Deutsch­lands führen­der Experte für Charis­ma, seit über 25 Jahren erfol­gre­ich­er Unternehmer, Speak­er und Buchau­tor. Seit 2008 führt er die cutu­mi GmbH, die Führungskräften und Unternehmern ein bre­ites Ange­bot an Coach­ings anbi­etet. Kolos ver­mit­telt als spir­itueller Lehrer das Zusam­men­spiel von Kör­p­er, Geist, Seele und Busi­ness-Skills, um beru­fliche sowie pri­vate Erfolge zu fördern. In seinem Buch „Charis­ma 4.0 – Die Aura des Erfol­gs“ erk­lärt er den struk­turi­erten Weg zum Erfolg. 

Kon­takt: www.cutumi.com 

Weitere Buchtipps zum Thema:

Cover Achtsamkeit – der verborgene Schatz in dir Cover Buch Meditation Cover Achtsamkeit für Berufstätige Cover 55 Achtsamkeitsimpulse für dich

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