Die Heilkräfte von Bärlauch

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Das „Knoblauch der Germanen“

Bär­lauch, auch „Knob­lauch der Ger­ma­nen“ genannt, toppt sei­nen Ver­wand­ten, was Inhalts­stof­fe und Heil­wir­kun­gen betrifft. Kein Wun­der, ist es doch eine Wild­pflan­ze, und vom Knob­lauch, der ursprüng­lich aus Chi­na kommt, ist nur noch die Kul­tur­form erhal­ten.

Wild­kräu­ter ent­hal­ten fast immer wesent­lich mehr Vital­stof­fe als Zucht­pflan­zen.

Bär­lauch ist in den letz­ten Jah­ren zu einer Pflan­ze gewor­den, die vie­le auf dem Bal­kon oder in ihrem Gar­ten anbau­en und die sich wach­sen­der Beliebt­heit auch in vie­len Restau­rants, Reform­häu­sern und Bio­lä­den erfreut. Daher habe ich ihn in der Lis­te der „Top Ten“ der Küchen­kräu­ter auf­ge­nom­men. Über Bär­lauch gibt es mehr als 100 wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en allein bei Pub­Med, wel­che sei­ne posi­ti­ven Wir­kun­gen z.B. bei Herz­kreis­lauf­erkran­kun­gen, Dia­be­tes und Atem­wegs­er­kran­kun­gen bele­gen.

Zur Geschichte

Der Bär­lauch oder Alli­um ursinum L. – wil­der Knob­lauch – galt schon in der Anti­ke als „Her­ba salu­t­a­ris“, als gesund­heits­för­dern­des Heil­kraut schlecht­hin wegen sei­ner pro­fun­den und viel­sei­ti­gen Wir­kun­gen. Es han­delt sich um eine der ältes­ten und meist ver­wen­de­ten Arznei‑, Gewürz- und Gemü­se­pflan­zen Euro­pas.

Die alten Ger­ma­nen begrüß­ten sich mit einem Spruch „Lei­nen und Lauch“, im Ori­gi­nal „Linar, Lau­kar“, was „Glück und Segen“ bedeu­te­te (1). Der renom­mier­te Medi­zin­his­to­ri­ker Pro­fes­sor Gun­dolf Keil schreibt in „Heil­kun­de der Ger­ma­nen“, dies habe so etwas wie eine Ein­la­dung an schüt­zen­de Geis­ter dar­ge­stellt, zur Abwehr von Unheil und Krank­hei­ten, für Heil, Gesund­heit und Segen.

Ver­let­zun­gen heil­ten unse­re ger­ma­ni­schen Vor­fah­ren näm­lich mit Bär­lauch, den sie in Lei­nen­tü­cher wickel­ten. Die alten Grie­chen nann­ten den Bär­lauch „Zwie­bel des Nor­dens“ und ver­ehr­ten und schätz­ten ihn. Im alten Eng­land gab es einen Spruch, „Iss Lauch im März, Bär­lauch im Mai, dann haben die Ärz­te das gan­ze Jahr frei.“

Kai­ser Karl der Gro­ße befahl im Jah­re 812 in sei­ner Land­gü­ter­ver­ord­nung „Capi­tu­la­re de vil­lis vel cur­tis impe­rii“, dass in jedem Gar­ten der kai­ser­li­chen Güter auch Bär­lauch ange­pflanzt wer­den soll­te (2). Weil man sich auch bei der Bepflan­zung pri­va­ter Gär­ten nach die­ser Ver­ord­nung aus­rich­te­te, ver­brei­te­te Bär­lauch sich zu die­ser Zeit stark. Bär­lauch war als ent­gif­ten­des und stär­ken­des Heil­mit­tel hoch­ge­schätzt, geriet aber im 16. Jahr­hun­dert in Ver­ges­sen­heit.

Ein wesent­li­cher Grund für die­ses Schat­ten­da­sein besteht dar­in, dass er in mit­tel­al­ter­li­chen Klos­ter­gär­ten unbe­liebt war, weil er als frucht­bar­keits­för­dernd und die Sinn­lich­keit stei­gernd galt. Der Geruch von Knob­lauch und Bär­lauch wur­de sogar mit dem Teu­fel in Ver­bin­dung gebracht (3).

Eine Renais­sance erleb­te der Bär­lauch erst am Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahr­hun­derts, und die­ser Boom hält unge­hin­dert an. Der Boom wur­de durch „Kräu­ter­frau­en“ und Gour­met-Köche aus­ge­löst. Dr. Geor­gi­os Pan­da­lis, ein Bio­lo­ge ursprüng­lich aus Grie­chen­land, hat­te an der Renais­sance vom Bär­lauch einen maß­geb­li­chen Anteil. Ihm war bekannt, dass Bär­lauch auch „Knob­lauch der Ger­ma­nen“ genannt wird, und er frag­te sich: „War­um sol­len die Deut­schen den asia­ti­schen Knob­lauch essen, wenn sein mit­tel­eu­ro­päi­scher Ver­wand­ter doch vor ihrer Haus­tür wächst?“. (4)

Die Fra­ge ließ ihn fort­an nicht mehr los. Schon 1987 wur­de er vom WDR als „Knob­lauch­papst“ titu­liert, weil er auf den wil­den hei­mi­schen Knob­lauch setz­te. (5)

Der wie­der­ent­deck­te wil­de Knob­lauch ist von der Phar­ma­ko­lo­gie dem Kul­tur­knob­lauch über­le­gen, ent­hält er doch alle bekann­ten Wirk­stof­fe wie die Kul­tur­sor­te aus Chi­na, in teils wesent­lich höhe­rer und aus­ge­wo­ge­ner Kon­zen­tra­ti­on.

Die Pflanze

Der Bär­lauch ist eine aus­dau­ern­de Kul­tur­pflan­ze und wächst bis zu 50 Zen­ti­me­ter hoch. Er liebt feuch­te Böden und Auen­wäl­der und wächst gern unter hohen Bäu­men wie im Eng­li­schen Gar­ten in Mün­chen oder im Jenisch­park in Ham­burg. Er wächst in bis zu 1.800 Metern Höhe, und ist in fast ganz Euro­pa und dem Kau­ka­sus bis Kamt­schat­ka anzu­fin­den. Sei­nen Namen trägt er wegen des Wis­sens unse­rer Vor­fah­ren, dass die Pflan­ze Bären­kräf­te ver­leiht und dass Bären sich nach dem Win­ter­schlaf mit Wald­knob­lauch stär­ken.

Die klei­nen Bär­lauch­zwie­beln trei­ben vom Febru­ar bis März, und bereits ab Ende Juni schlie­ßen die Pflan­zen ihre Vege­ta­ti­ons­zeit mit Samen­rei­fe und Ein­zie­hen der Blät­ter ab. Bis zum nächs­ten Früh­jahr durch­lau­fen die im Boden ver­blei­ben­den Zwie­beln eine aus­ge­dehn­te Ruhe­pe­ri­ode. Die Blät­ter sind saf­tig grün und lan­zett­för­mig. Sie wer­den vor der Blü­te geern­tet, nach dem Auf­bre­chen der Blü­ten­knos­pen sind sie streng und bit­ter. Die wei­ßen Blü­ten ste­hen auf gera­den lan­gen Stie­len.

Am bes­ten wird Bär­lauch frisch ver­wen­det, man kann ihn aber auch für Tee trock­nen und als Gemü­se, ähn­lich wie Spi­nat, ein­frie­ren.

Achtung: Verwechslungsgefahr

Men­schen ver­wech­seln manch­mal Bär­lauch mit gif­ti­gen Mai­glöck­chen. Dabei ist der Bär­lauch an sei­nem cha­rak­te­ris­ti­schen inten­si­ven Knob­lauch­ge­ruch sei­ner Blät­ter zu erken­nen. Die Unter­sei­te von Bär­lauch­blät­tern ist stumpf, die von Mai­glöck­chen­blät­tern glän­zend. Die Blü­ten des Bär­lauchs wach­sen kugel­för­mig als Sam­mel­blü­te her­an, beim Mai­glöck­chen sind im Gegen­satz dazu meh­re­re Knos­pen an einem Stän­gel auf­ge­reiht.

Wer unsi­cher ist, was die Unter­schei­dung betrifft, kann Bär­lauch auf Bal­kon oder im Kräu­ter­beet anbau­en.

Inhaltsstoffe

Bär­lauch gehört wie Knob­lauch oder Por­ree zu den Lauch­ge­wäch­sen. Bär­lauch ist unse­re schwe­fel­hal­tigs­te Heil­pflan­ze und ent­hält mit 7,8 Gramm Schwe­fel pro 100 Gramm Tro­cken­sub­stanz wesent­lich mehr als Knob­lauch mit 1,7 Gramm und Weiß­kohl mit 0,5 Gramm. Die Schwe­fel­ver­bin­dun­gen im Bär­lauch sind an Pro­te­ine gebun­den und stam­men ursprüng­lich aus den Sul­fat-Ionen der Erde.

Wird die Pflan­ze durch Insek­ten, ande­re Tie­re oder Men­schen­zäh­ne ver­letzt, ent­ste­hen stark rie­chen­de Sul­fen­säu­ren. Die­se kon­den­sie­ren zu Thi­o­sul­fi­na­ten, hoch­po­ten­te Anti-Pilz-Mit­tel und Anti­bio­ti­ka. Außer­dem fin­den sich im Bär­lauch gesund­heit­lich wert­vol­le bio­ak­ti­ve Sub­stan­zen wie Ade­no­sin, Fla­vo­no­ide und Phe­nol­gly­co­si­de, die eben­falls wesent­lich kon­zen­trier­ter in Bär­lauch als im Knob­lauch zu fin­den sind.

In Bär­lauch ent­hal­ten sind außer­dem Vit­amin C, Senf­öl­gly­co­si­de, Eisen, Man­gan, Magne­si­um und Koh­len­hy­dra­te. Senf­öl­gly­co­si­de för­dern die Ver­dau­ung und befeu­ern den Stoff­wech­sel. Vit­amin C hilft gegen Früh­jahrs­mü­dig­keit und stärkt das Immun­sys­tem.

Positive Wirkungen auf die Gesundheit

Die Abbau­pro­duk­te von Thi­o­sul­fi­na­ten hem­men das Tumor­wachs­tum durch Ver­meh­rung der Ent­gif­tungs­en­zy­me und die krebs­för­dern­de Wir­kung von Schim­mel­pil­zen. Dial­lyl­di­sul­fid, eines der Abbau­pro­duk­te, hemmt in vivo die krebs­er­re­gen­de Wir­kung der Nitros­ami­ne, die z.B. beim Gril­len von Fleisch ent­ste­hen. Thi­o­sul­fi­na­te ver­hin­dern die Oxi­da­ti­on von LDL im Blut und in den Arte­ri­en und beu­gen damit Arte­rio­skle­ro­se vor. Außer­dem sind sie wirk­sam zur Pro­phy­la­xe und The­ra­pie von Bla­sen­ent­zün­dun­gen.

Bär­lauch ent­hält Ade­no­sin, einen der vier Bau­stei­ne der Nukle­in­säu­ren, in hoher Kon­zen­tra­ti­on von 130 Mil­li­gramm pro 100 Gramm. Knob­lauch mit 56 Mil­li­gramm pro 100 Gramm ent­hält davon nur knapp die Hälf­te, eben­so wie die Zwie­bel mit 59 Mil­li­gramm pro 100 Gramm.

Ade­no­sin schützt das Herz, hemmt die Throm­bo­zy­ten­bil­dung und redu­ziert damit das Risi­ko für Embo­lien und Hirn­schlag, es hilft bei Herz-Rhyth­mus­stö­run­gen, ent­spannt die glat­te Gefäß­mus­ku­la­tur und nor­ma­li­siert einen zu hohen Blut­druck, es hemmt die Resorp­ti­on von Cho­le­ste­rin, senkt zu hohe Blut­fett­wer­te und beugt Herz­in­farkt und Schlag­an­fall vor. Indem Ade­no­sin den Ein­strom von Kal­zi­um in Herz­mus­kel­zel­len redu­ziert, kann ein erhöh­ter Blut­druck sin­ken.

Ade­no­sin öff­net die Kali­um­ka­nä­le, was der Erre­gungs­lei­tung ent­ge­gen­wirkt und die Über­lei­tungs­zeit im AV-Kno­ten, unse­rem natür­li­chen Herz­schritt­ma­cher, ver­län­gert, die Herz­fre­quenz senkt in Rich­tung gesun­dem Norm­wert und damit anti­a­rhyt­misch wirkt. Herz­rhyth­mus­stö­run­gen kön­nen zum poten­zi­ell lebens­be­droh­li­chen Herz­flim­mern wer­den.

ACE ist ein Enzym, das die Bil­dung des Gewe­be­hor­mons Angio­ten­sin anregt, das den Blut­druck stei­gert. Bär­lauch­blät­ter hem­men das ACE zu 56 Pro­zent, wäh­rend Knob­lauch nur etwa die Hälf­te die­ser Wir­kung zeigt. Bär­lauch kann also einen erhöh­ten Blut­druck sen­ken.

Ade­no­sin hat noch vie­le wei­te­re gesun­de Wir­kun­gen. Es ent­spannt die Gefä­ße, wirkt anti­epi­lep­tisch und beru­hi­gend. Im Zen­tral­ner­ven­sys­tem hemmt Ade­no­sin die Aus­schüt­tung der Neu­ro­trans­mit­ter Nor­ad­re­na­lin und Ace­tyl­cho­lin. Es redu­ziert damit Stress und Ner­vo­si­tät. Die­ser Bau­stein von Nukle­in­säu­ren schützt Neu­ro­nen im Gehirn vor der Über­for­de­rung bei Stress.

Bär­lauch ent­gif­tet Schwer­me­tal­le und wei­te­re Schad­stof­fe. Dr. med. Claus-Peter Sie­gers führ­te erfolg­reich Ent­gif­tungs-Kuren mit Bär­lauch Frisch­blatt-Gra­nu­lat durch. Fett­lös­li­che Umwelt­gif­te wer­den gebun­den und so in eine was­ser­lös­li­che und damit nie­ren­gän­gi­ge Form über­führt und zur Aus­schei­dung gebracht. Die Redu­zie­rung der Schwer­me­tall-Kon­zen­tra­ti­on von Queck­sil­ber und Cad­mi­um betrug nach der Behand­lung nur fünf­zig Pro­zent vom Aus­gangs­wert. (6)

Beson­ders bewährt hat sich Bär­lauch bei Haut­er­kran­kun­gen. Bei Pso­ria­sis konn­te durch eine Appli­ka­ti­on auf die Haut die über­mä­ßi­ge Ver­hor­nung bei die­ser Erkran­kung auf ein Nor­mal­maß redu­ziert wer­den. Pro­fes­sor Dr. Dr. H. Kie­se­wet­ter fand schon 1992 her­aus, dass Bär­lauch bei einer Tages­do­sis von einem Gramm, als Ein­mal­do­sis ver­ab­reicht, die Mikro­zir­ku­la­ti­on des Blu­tes in der Haut ver­bes­sert. Die Geschwin­dig­keit der roten Blut­kör­per­chen nahm um drei­ßig Pro­zent zu, und Beschwer­den, die durch Durch­blu­tungs­stö­run­gen ver­ur­sacht wur­den, konn­ten abklin­gen. (7)

Der Euro­pean Food Saf­te Aut­ho­ri­ty EFSA zufol­ge kön­nen zu Bär­lauch fol­gen­de Gesund­heits­aus­sa­gen gemacht wer­den: Bär­lauch regu­liert den Cho­le­ste­rin­stoff­wech­sel und die Herz­ak­ti­vi­tät, hilft bei der Auf­recht­erhal­tung der gesun­den Funk­ti­on von Herz und Blut­ge­fä­ßen und erhält eine gesun­de Herz­funk­ti­on und Funk­ti­on der Blut­ge­fä­ße im fort­ge­schrit­te­nen Alter.

Was sagt die Wissenschaft?

Seit 1988 wer­den Bär­lauch-Blät­ter aus­führ­lich kli­nisch unter­sucht, und zwar nicht nur in der Petri­scha­le oder im Tier­ver­such, son­dern auch am Men­schen. Was mich an die­sen Unter­su­chun­gen beson­ders beein­druckt, sind die anti­mi­kro­biel­len und Darm­flo­ra-rege­ne­rie­ren­den Eigen­schaf­ten, die den Schwe­fel­ver­bin­dun­gen zuge­schrie­ben wer­den. Sehr gut doku­men­tiert sind auch die durch­blu­tungs­för­dern­den, blut­druck­sen­ken­den und anti­oxi­da­tiv­en Eigen­schaf­ten, wel­che sich größ­ten­teils auf die schwe­fel­frei­en was­ser­lös­li­chen Inhalts­stof­fe wie Ade­no­sin und Fla­von­gly­ko­si­de zurück­füh­ren las­sen, aber auch auf die Di- und Tri­sul­fi­de Alli­in und Alli­cin. (8)

Die Sul­fi­de im Bär­lauch regen den Spei­chel­fluss, die Magen­saft­se­kre­ti­on sowie die Darm­pe­ris­tal­tik an und för­dern auf die­se Wei­se die Ver­dau­ung. Zahl­rei­che wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en bele­gen die anti­kan­ze­ro­ge­nen Effek­te die­ser schwe­fel­hal­ti­gen Stof­fe. Eine Tumor­wachs­tum-hem­men­de Wir­kung wur­de für Orga­ne wie Dick­darm, Spei­se­röh­re, Magen und Lun­ge fest­ge­stellt.

Die Schwe­fel­ver­bin­dun­gen in Bär­lauch ent­gif­ten die Leber und die­nen der Besei­ti­gung von Ste­ro­iden, Phe­no­len, Alko­ho­len Indo­xyl. Die dabei ent­ste­hen­den Ver­bin­dun­gen wer­den ein­fach mit dem Urin aus­ge­schie­den. Bär­lauch ver­hin­dert die Bil­dung von „foamy orga­nells“ oder Lipid­trop­fen, die Umwand­lung von Makro­pha­gen oder gro­ßen Fress­zel­len in Schaum­zel­len. Bär­lauch wirkt damit der Ent­ste­hung von Arte­rio­skle­ro­se ent­ge­gen.

Außer­dem hat Bär­lauch eine ent­zün­dungs­hem­men­de Wir­kung. Durch Bär­lauch wird die Umwand­lung von Arach­idon­säu­re in Pro­sta­glan­di­ne gehemmt, die Ent­zün­dungs­re­ak­tio­nen her­vor­ru­fen kön­nen. Bär­lauch kann auch die Ent­ste­hung von sys­te­mi­schen Gefäß­ent­zün­dun­gen auf der Innen­sei­te unse­rer Blut­ge­fä­ße ver­hin­dern. (9)

Bär­lauch wirkt anti­bio­tisch, tötet patho­ge­ne Pil­ze ab, wirkt anti­vi­ral, hält die Gefä­ße gesund, för­dert die Wund­hei­lung, hilft bei kal­ten Füßen und Hän­den, stärkt das Immun­sys­tem, hilft bei Ver­dau­ungs­be­schwer­den, regt den Appe­tit an, lin­dert Blä­hun­gen, bekämpft Arte­rio­skle­ro­se, senkt einen zu hohen Blut­druck, hilft bei Herz­rhyth­mus-Stö­run­gen, rege­ne­riert die Darm­flo­ra, lin­dert Haut­aus­schlä­ge und die Sym­pto­me von Schup­pen­flech­te, wirkt ent­zün­dungs­hem­mend, hat eine Anti-Krebs-Wir­kung, lin­dert Hus­ten und Bron­chi­tis und ent­gif­tet Schwer­me­tal­le.

Anwendungen

Bär­lauch soll­te, wenn mög­lich, frisch ver­wen­det wer­den. Lei­der ist die Bär­lauch-Zeit nur kurz. Für Tee lässt sich Bär­lauch trock­nen, für Gemü­se ein­frie­ren.

Medizin aus der Küche

Bär­lauch opti­miert die Ver­dau­ung, för­dert die Ent­gif­tung und rege­ne­riert die Darm­flo­ra. Ich gebe fri­sche Bär­lauch­blät­ter in grü­ne Smoothies oder klein geschnit­ten in Sala­te und aufs But­ter­brot. Aus den Blät­tern lässt sich ein lecke­res Pes­to auch ohne teu­re Pini­en­ker­ne, son­dern mit Son­nen­blu­men­ker­nen her­stel­len. Bär­lauch-Kräu­ter­quark ist sehr lecker. Sie kön­nen auch Sup­pen und Soßen mit klein geschnit­te­nem Bär­lauch wür­zen.

But­ter oder Pflan­zen­but­ter mit zer­klei­ner­tem Bär­lauch ver­mischt und etwas Salz und Pfef­fer ist eine Deli­ka­tes­se. Die But­ter lässt sich ein­frie­ren.

Wenn Sie sich einen Vor­rat zule­gen wol­len, pürie­ren Sie Bär­lauch-Blät­ter mit einem Stab­mi­xer. Geben Sie auf hun­dert Gramm Bär­lauch sie­ben Gramm Salz und etwas Oli­ven­öl. Por­ti­ons­wei­se in klei­ne Tief­kühl­beu­tel oder Eis­wür­fel­fä­cher geben und ein­frie­ren.

Für Bär­lauch-Salz schich­ten Sie klein geschnit­te­nen Bär­lauch und Salz abwech­selnd in ein sau­be­res Glas. Die obers­te und unters­te Schicht soll­te aus Salz bestehen. Das Glas zwei Wochen auf der Fens­ter­bank ruhen las­sen. Danach das feuch­te Salz in einen Mixer geben. Jetzt das Bär­lauch­salz im Back­ofen bei fünf­zig Grad trock­nen las­sen, dabei einen Koch­löf­fel zwi­schen die Tür klem­men. Nach dem Trock­nen noch ein­mal fein durch­mi­xen und in einen Salz­be­häl­ter umfül­len. Das Salz hat eine schö­ne saf­tig grü­ne Far­be und passt gut zu Salat und Gemü­se- und Kar­tof­fel­ge­rich­ten.

Bärlauch im eigenen Garten / auf dem Balkon

Bär­lauch ist kei­ne ver­wöhn­te Kul­tur­pflan­ze, son­dern eine Wild­pflan­ze und damit sehr pfle­ge­leicht.

Sie kön­nen Bär­lauch ansä­en, als Zwie­bel ste­cken oder als Pflan­ze ein­pflan­zen. Vol­le Son­ne mag die Pflan­ze nicht, son­dern Halb­schat­ten, am liebs­ten unter Laub­bäu­men. Zwie­beln gibt es im Gar­ten­cen­ter, am bes­ten steckt man zwei bis fünf Zwie­beln zusam­men in einer Grup­pe. Die Zwie­beln soll­ten zwei Zen­ti­me­ter tief gesteckt wer­den.

Am schnells­ten haben Sie Erfolg, wenn Sie fer­ti­ge Pflan­zen set­zen. Hier­für ist der Herbst die bes­te Jah­res­zeit. Im Herbst gepflanzt, kön­nen Sie schon im nächs­ten Früh­jahr Blät­ter ern­ten. Wenn Sie ins Frei­be­et pflan­zen und nicht in Kübeln, wird sich der Bär­lauch unter­ir­disch ver­brei­ten und an vie­len Stel­len im Gar­ten auf­tau­chen. Ich las­se ihn gewäh­ren und freue mich auch an den schö­nen wei­ßen Blü­ten, die in der Vase lan­ge halt­bar sind.

healthstyle


Über die Autorin Barbara Simonsohn:

Bar­ba­ra Simon­sohn stu­dier­te Sozi­al­wis­sen­schaf­ten und erwarb ein Diplom in Poli­to­lo­gie. Seit 1981 prak­ti­ziert sie Rei­ki und lehrt das authen­ti­sche Rei­ki über 30 Jah­re. Sie hat bis­lang mehr als 11.600 Seminarteilnehmer/innen unter­rich­tet. Sie ist Exper­tin für Ernährung/Superfoods sowie Azi­do­se. Durch ihre Aus­bil­dung bei Dr. Bar­ba­ra Ray steht sie in direk­ter Linie zum Rei­ki-Begrün­der, Dr. Mikao Usui.

Kon­takt: www.barbara-simonsohn.de

Weitere Literaturtipps* zum Thema:

Quel­len:
(1) vgl. a. T. Rich­ter, „Bär­lauch in Medi­zin und Mytho­lo­gie“, Phar­ma­zie-Zei­tung Nr. 27/1999
(2) vgl. Gabrie­la Schwarz, „Die Heil­kraft der Kräu­ter“, Son­der­aus­ga­be Kopp o.J. S. 55; Ori­gi­nal­aus­ga­be F.A. Herbig, Mün­chen 2010
(3) vgl. Gabrie­la Schwarz, a.a.O., S. 56
(4) Dr. Pan­da­lis in sei­nen „Urhei­mi­sche Noti­zen“ 1/2021
(5) „The­ra­pie­wo­che“ 39, 45, Jahr­gang 1989
(6) Dr. med. Heinz-Wer­ner Feld­haus (2001), „Die Bedeu­tung von Bär­lauch für die Schwer­me­tall­aus­lei­tung“ (Adres­se des Stu­di­en­lei­ters Löns­weg 3, 48477 Hörs­tel, Stu­die liegt der Autorin vor
(7) H. Kie­se­wet­ter (1992), „Offe­ne Pha­se I Unter­su­chung zur Dosis­ab­hän­gig­keit der Wir­kung von Bär­lauch auf die Mikro­zir­ku­la­ti­on bei acht gesun­den Pro­ban­den“, Cha­ri­té Ber­lin
(8) vgl. Sendl u.a. (1992), „Com­pa­ra­ti­ve phar­ma­co­lo­gi­cal Inves­ti­ga­ti­ons of Alli­um ursinum and Alli­um sati­vum“, Plan­ta Med, 58 (1)
(9) vgl. Pro­fes­sor D. H. Robe­nek, Insti­tut für Arte­rio­skle­ro­se­for­schung an der Uni­ver­si­tät Müns­ter, „Bär­lauch-Frisch­blatt­gra­nu­lat von Dr. Pan­da­lis wirkt auf allen Ebe­nen den Gefäß­er­kran­kun­gen ent­ge­gen“, 13.4.2004

Bei­trags­bild: © pixabay/Tingeling

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