Die persönliche Resonanz

#resonanz #selbstbewusstsein #verantwortung #ganzheitlich Miteinander

Franziska Christine Steinhart

Der große Schatz in uns

Wenn du und ich in Schwingung sind, dann entsteht ein immer und immer wieder neues Wir. Denn: Alles ist Schwingung. Ändere deine Schwingung und du änderst dein Leben. (Pythagoras)

In der Physik beschreibt Resonanz die Beziehung zwischen zwei schwingungsfähigen Körpern: Ein Körper kann den anderen dazu anregen, in seiner Eigenschwingung zu antworten. Dieses Prinzip wird auch in Psychologie und Soziologie sinnbildlich genutzt – als Ausdruck der Art und Weise, wie wir mit uns selbst und anderen in Verbindung treten.

In der Resonanzarbeit steht das Ziel im Vordergrund, den natürlichen Zustand innerer Verbundenheit wiederherzustellen. So können die individuellen Fähigkeiten jedes einzelnen auf natürliche Weise zum Ausdruck kommen. Die Arbeit mit Körper, Atem, Stimme – ebenso wie mit Gedanken und Vorstellungskraft – eröffnet einen Erfahrungsraum, in dem Blockaden erkannt und gelöst werden können, die uns von unserer ursprünglichen Resonanz trennen.

Jeder Mensch trägt eine eigene Resonanz in sich – seine individuelle Stimme, seinen Ausdruck, seine Kraft. Wenn Gedanken, Gefühle und innere Haltung mit Körper, Atem und Stimme in Einklang kommen, entsteht eine lebendige Verbindung mit sich selbst und dem Umfeld.

Dieser Zustand eröffnet den Zugang zur eigenen inneren Kraftquelle, zur Kreativität, zu den persönlichen Werten – und lässt uns in wirklicher Verbindung mit uns und anderen leben.

Zum Ausprobieren

Beginne mit der Beobachtung deines Atems: Jeder Atemzyklus verbindet dich mit dir selbst und mit der Welt - du nimmst und gibst. Schenke deinem Atem, der dich von Moment zu Moment am Leben erhält, Aufmerksamkeit. Achte auf deine körperlichen Empfindungen und Gedanken. Was nimmst du wahr, wenn die Luft einströmt und wieder aus dem Körper entweicht? Was klingt in dir jetzt nach?

Einklang und Vielklang statt Dissonanz

Resonanz ist eigentlich ein natürlicher Zustand – ein lebendiger, sich stetig wandelnder Prozess. Doch dieser kann durch äußere oder innere Einflüsse gestört oder blockiert werden. Unsere Gedanken, unsere Körperhaltung, die Stimme und die Art der Wahrnehmung beeinflussen, wie sehr wir in Resonanz leben.

Mögliche Anzeichen für einen gestörten Resonanzfluss:

  • Du fühlst dich unverbunden und du siehst dich nicht als Teil des Ganzen.
  • Du hörst dich und deine Welt ständig im Missklang statt im Einklang.
  • Du fühlst dich oft unbeweglich, wie in einem Stausee, statt im Fluss zu sein.
  • Du steckst in Gewohnheiten fest, die dir nicht guttun.
  • Du bist dir deiner Fähigkeiten nicht bewusst oder lebst sie nicht voll aus.

Wie lässt sich dieser Zustand wandeln? Wie können wir in unsere Kraft zurückfinden – und dadurch auch in eine resonanzreiche Beziehung zur Welt?

Gedanken – Wegweiser für Resonanz

Unsere Gedanken fließen meist unbewusst und beeinflussen dennoch maßgeblich unser Fühlen, unser Verhalten und unsere Kommunikation. Sie wirken sich direkt auf unsere Resonanz mit uns selbst und anderen aus.

Zum Ausprobieren

Beginne diese „Resonanzen“ in dir wahrzunehmen, indem du dir Fragen stellst wie:
Welche Gedanken tauchen auf – und was lösen sie in Körper, Atem, Stimme, Gefühlen aus? (Kannst du Worte dafür finden, jenseits von „gut“ oder „schlecht“, um einen wertfreien Zugang zu dir zu bekommen?)

Vielleicht bemerkst du, dass du bei bestimmten Gedanken und Situationen den Atem flach hältst, die Zähne zusammenbeißt, die Nackenmuskulatur und die Bauchdecke anspannst. Solche gewohnheitsmäßigen Anspannungen, z.B. in für dich stressigen Situationen, können die Atmung beeinflussen und dadurch deine Stimme piepsiger oder monotoner werden lassen. Ein erster Schritt, um wieder in die Resonanz zu kommen, ist z.B. die äußere Bauchdecke loszulassen und durchzuatmen, und die Wirbelsäule als Stütze deines Atems in Bewegung und dann in die Aufrichtung zu bringen.

Durch das kontinuierliche Forschen und Trainieren entwickelst du mehr Flexibilität, Spontaneität und ein ganzheitliches, resonanzreiches Ausdrucksrepertoire.

Praktische Impulse für mehr Resonanz im Alltag

Der Seufzer der Erleichterung – ein Reset für Körper und Geist
Seufzen geschieht meist unbewusst, kann jedoch auch gezielt eingesetzt werden. Denke an eine dich erleichternde Situation, und dein System reagiert unmittelbar auf deine Gedanken. Studien zeigen, dass solch ein bewusster Seufzer wie ein „Reset“ für dein inneres Gleichgewicht wirkt.

Stelle dir z.B. vor, dass du etwas geschafft hast, oder dass du gerade an deinem Lieblingsurlaubsort angekommen bist, oder jemanden triffst, den du sehr gerne magst. Kommt mit dem Gedanken ein Aufatmen, ein Seufzer der Erleichterung? Dann wiederhole den Gedanken an diese Situation und lasse körperlich einen erleichterten Seufzer zu. Richte dich auf, öffne dich für den Seufzer, aber kollabiere nicht. (Das wäre der Sofaseufzer, der sicherlich auch notwendig ist, jedoch in diesem Fall nicht den aktivierenden Effekt hat.) Lasse die Luft an die leicht geöffneten Lippen hinaus. Bemerkst du Erleichterung, eine Art ‚Reset‘‘?

Der Seufzer der Erleichterung ist eine psychisch motorische Erleichterung, die im entspannten Zustand von allein passiert. Nutze diese Möglichkeit dich zu entspannen und die neurophysiologische Verbindung zwischen deinem Gehirn und Körper zu beleben.

Kraftplatz und innere Bilder – kleine Inseln im Alltag

Beobachte für einen Moment deine Atmung, wie sie einströmt, aus dir herausfließt und den kleinen Moment der Ruhe dazwischen. Entspanne deine Augen, vielleicht schließt du sie. Lasse dich von deiner Vorstellungskraft an einen Ort in der Natur tragen, an dem du dich wohlfühlst. Vielleicht kennst du den Ort, vielleicht ist er ganz neu. Stelle dir vor, es gibt einen Baum an deinem Ort. Lehne dich in deiner Vorstellung an den Baum. Nimm den Ort mit deinen Sinnen wahr. Was siehst du? Welche Farben nimmst du wahr? Riechst du etwas oder schmeckst du etwas? Was hörst du? Lasse dich überraschen, was du alles wahrnimmst. Vielleicht nimmst du auch „nur“ deinen Atem wahr, auch das ist in Ordnung. Finde Worte für deine Eindrücke, wie z.B. warm, lebendig, ruhig, leicht… Atme diese Worte ein, lass sie sich in dir ausbreiten und lasse sie mit dem Ausatmen in deine Zukunft fließen. Komme wieder in der Gegenwart an. Beobachte, wie diese kleine Auszeit auf dich gewirkt hat.

Die Stimme als Schwingungsfeld – in hörbarer Verbindung

Unsere Stimme bringt innere Zustände zum Klingen. Bereits durch einfaches Summen entsteht eine unmittelbare Resonanz.

Beginne zu summen. Nimm körperlich wahr, wie der Klang an deinen locker aufeinanderliegenden Lippen ankommt. Wenn du nichts spürst, kann es sein, dass deine Zunge im Weg liegt. Lasse sie entspannt in ihrem unteren „Zahnkörbchen“ liegen. Lege deine Hände sanft an die Lippen, dann an dein Gesicht, den Kopf und den Brustkorb. Wie fühlen sich die Schwingungen deiner Stimme an? Summe weiter, öffne leicht die Lippen und spüre, wie deine Stimme aus dir herausströmt. Dieser noch ungeformte Klangstrom ist zugleich eine Blaupause für eine vibrationsreiche und dadurch lebendige Kommunikation. Ganz nebenbei werden die Stimmbänder sanft massiert, die Stimme wird freier, der Ausdruck lebendiger.

Fazit

Resonanz ist ein Schlüssel zu einem achtsamen, erfüllten Leben. Mit der Resonanzarbeit können wir die tiefsten Schichten in uns erreichen. Sie lässt dich in den Augenblick kommen, zuversichtlicher mit dir und der Welt werden. Die Resonanzarbeit ist ein Prozess, auf den es sich einzulassen lohnt. Und schon ein kleiner Seufzer der Erleichterung lässt dich in den Augenblick kommen, in Resonanz mit dir und der Welt.

Die vorgestellten Gedanken, Schritte und Interventionen basieren u.a. auf der Kutschera-Resonanz®-Methode und der Linklater Voice Method.

healthstyle


Über die Autorin Franziska Christine Steinhart:

Portrait Franziska Steinhart

Franziska Christine Steinhart unterstützt Menschen dabei, ihre Fähigkeiten, ihr Potenzial und ihre Stimme zu entfalten. Mit Methoden aus Stimm-, Resonanz- und Theaterarbeit begleitet sie Erwachsene und Jugendliche in Beruf und Alltag. Sie hilft beim Umgang mit herausfordernden Situationen, Auftritten, Nervosität und Lampenfieber. Ihr Fokus liegt darauf, Wahlmöglichkeiten zu erforschen, Veränderlichkeit sichtbar zu machen und Körper, Geist, Atem und Seele in Einklang zu bringen.
"Be Alive and Breathe. Voice it and Perform it."

Webseite: steinstimmeblau.com

Blog: https://steinstimmeblau.com/blog-franziska-steinhart/

Beitragsbild: © Maik Kleinert auf Pexels

Weitere Literaturtipps* zum Thema:

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