Ausleiten und Entgiften | Mehr Leichtigkeit für Körper, Geist und Seele
Alexandra Stross
Entgiften ist in, so viel steht fest. Es tut gut, den Organismus von Zeit zu Zeit von abgelagerten Substanzen zu befreien. Wer sich jedoch langfristig vital und unbeschwert fühlen will, sollte sich auch von seelisch-geistigen Belastungen lösen. Das ist nur leider leichter gesagt als getan.
Wie kommt es überhaupt zu Staus im System und dazu, dass wir nicht mehr richtig im Fluss sind? Warum zeigt uns unser Körper mit Müdigkeit, Übergewicht oder unterschiedlichsten Symptomen, dass einfach alles zu viel geworden ist? Hier besteht ein wichtiger Zusammenhang dazu, dass wir im Alltag tausende Baustellen haben und nur ganz selten das Gefühl, alles zu unserer Zufriedenheit erledigen zu können.
Wenn das, was wir aufnehmen, egal ob es sich um Nahrung, Eindrücke oder Lernprozesse handelt, nicht angemessen verarbeitet wird, verbleibt es im System und führt über kurz oder lang zu Problemen. Dann wird Entgiften notwendig.
So kann es durch ein Übermaß an Reizen dazu kommen, dass Informationen oder Emotionen nicht mehr verarbeitet werden können und sich unbewusst aufstauen; Ideen können aufgrund von Zeitdruck nicht in die Tat umgesetzt werden und führen ebenfalls zu einem Energiestau; und Konflikte, die nicht gelöst werden, belasten die Beteiligten noch Jahre später bewusst oder unbewusst.
Auf der materiellen Ebene werden diese Störungen besonders deutlich. So nehmen wir zum Beispiel aufgrund von mangelnder Befriedigung in anderen Lebensbereichen und dem niedrigen Nährstoffgehalt unserer Lebensmittel viel zu viel Nahrung auf, die vom Organismus nur sehr begrenzt genutzt, aber auch nicht zur Gänze ausgeschieden werden kann. Es kommt zu Ablagerungen im Gewebe, Übergewicht und im Laufe der Zeit zu immer mehr Symptomen.
Um sich Erleichterung zu verschaffen, sollte man sowohl auf der körperlichen als auch auf der geistigseelischen Ebene ansetzen. Schauen wir uns zuerst die körperliche an:
Mehr Leichtigkeit für den Körper
Bewegung
Sie sollten wirklich darauf achten, sich regelmäßig zu bewegen. Am besten täglich, denn mit nur fünf Minuten körperlicher Aktivität pro Tag bewirkt man mehr als mit einer Stunde einmal in der Woche. Wenn es mehr als fünf Minuten sind, ist es natürlich noch besser. Bewegung verbessert die Durchblutung, stärkt die Muskeln (die Knochen und Gelenken dann viel von ihrer Last abnehmen können), steigert mit dem Lymphfluss den Abtransport von Stoffwechselabfällen aus dem Gewebe und deren Ausscheidung durch das Schwitzen und die vertiefte Atmung. Außerdem werden Stresshormone abgebaut und der Energieverbrauch erhöht, sodass weniger leicht ein Überangebot entsteht.
Achten Sie jedoch auf Ihren Körper und geben Sie ihm Zeit, sich an die neuen Anforderungen zu gewöhnen. Wenn Sie sich übernehmen, kann es zu Entgiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen kommen. Die Mobilisierung von Schlackenstoffen ist zwar erwünscht, doch sollte sie in einem verträglichen Maß erfolgen.
Giftstoffe meiden
Nahezu alle Beschwerden sind eine Folge von Ablagerungen im Gewebe und von der Überlastung der Entgiftungsorgane. Es lohnt sich also, sehr genau abzuwägen, was man dem Körper zumutet.
Nachdem wir in einer Welt leben, in der es nicht gelingen wird, sämtlichen giftigen Substanzen vollständig aus dem Weg zu gehen, sollten wir uns nicht verrückt machen. Permanente Angst schadet mit Sicherheit am allermeisten. Dennoch gibt es viele einfache Möglichkeiten, durch Bewusstsein und eine Änderung der Lebensgewohnheiten die Belastung eklatant zu verringern, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Hier einige Beispiele:
Ersatzlos verzichtet werden kann auf Toilettenspülsteine, Raumdüfte, Weichspüler, Sonnenschutzmittel und viele andere Kosmetika, die Fluoridbehandlung beim Zahnarzt sowie sicher auch auf die eine oder andere ungesunde Ernährungsgewohnheit.
Außerdem:
► Kernseife statt Duschgel
► Natronwasser statt Deodorant
► Effektive Mikroorganismen, Soda und Essigsäure statt scharfe Putzmittel
► Waschnüsse zur Wäschepflege
► Native Pflanzenöle oder Sheabutter statt Körperlotion
► Zahnpasta ohne Fluorid
► Natur- statt Kunstfaser bei Kleidung und Wohntextilien
► Bioqualität der Lebensmittel
Den Speiseplan aufwerten
Auch Ihre Ernährung können Sie allein schon dadurch optimieren, dass Sie Ungesundes weglassen oder reduzieren. Ich persönlich meide grundsätzlich alle Fertiggerichte und Produkte, deren Zutatenliste ich nicht lesen kann, weil sie Buchstaben-Zahlen- Kombinationen und komplizierte chemische Begriffe enthalten.
Gesundes Essen ist so naturbelassen, so saisonal und so regional wie möglich.
Unserer Anatomie entsprechend sollte es überwiegend pflanzlich sein. Besondere Nähstoffbomben sind Wildkräuter oder selbst gezogene Keimsprossen.
Basische Bäder
Beim Basenbaden löst man basisches Salz in Wasser auf und stellt dadurch eine Base her, in die man sich dann hineinbegibt – wahlweise mit dem ganzen Körper oder nur mit bestimmten Körperteilen. Es entsteht ein osmotischer Zug, also eine chemische Anziehungskraft, die überschüssige Säuren durch die Haut aus dem Gewebe in das Badewasser zieht. Für die Durchführung eignen sich sogenannte basische Badesalze, die es von mehreren Firmen gibt. Auch Fußbäder haben eine tolle Wirkung und sie lassen sich noch leichter in den Alltag integrieren.
Wassereinläufe
Unter einem Einlauf versteht man die Spülung des Dickdarms mit lauwarmem Wasser. Das hilft bei Verstopfung und Darmträgheit genauso wie bei vielen anderen Beschwerden. Die meisten Neulinge schrecken zunächst davor zurück, doch wer ihn einmal kennengelernt hat, ist begeistert. Während ein einzelner Einlauf eine gute Soforthilfe in vielen Situationen ist, kann eine Serie von Einläufen über einen längeren Zeitraum einen ganzheitlichen Heilungsprozess bewirken. Auch die Seele wird beim Loslassen unterstützt, wenn man den Körper von alten Ablagerungen befreit.
Entgiftungsmaßnahmen haben eine fantastische Wirkung. Nahezu alle körperlichen Beschwerden können dadurch zumindest gelindert, oft sogar geheilt werden. Und trotzdem begegnen mir immer wieder Menschen, die fleißig entschlacken – und trotzdem bleibt die erwünschte Wirkung aus. Das ist dann der Fall, wenn der Betroffene eisern an seinen Verhaltens- und Denkmustern festhält. Er ist dann eingeladen, Gewohnheiten auf ihre Nützlichkeit zu überprüfen und auch auf geistig-seelischer Ebene Ballast abzuwerfen. Hier ein paar wertvolle Tipps für die praktische Durchführung:
Mehr Leichtigkeit für die Seele
Suchen Sie nicht nach dem Richtigen
Was, wenn es keine falschen Entscheidungen gäbe?
Ich bin zu genau diesem Schluss gekommen, weil ich mich etliche Male in Situationen wiederfand, in denen ich mich deutlich vergriffen zu haben schien. Doch in all diesen Fällen wendete sich das Blatt zum Guten, als ich beschloss, mit dem Hadern aufzuhören und stattdessen das Beste daraus zu machen.
Gerade fragt sich zum Beispiel meine Klientin Gisela, ob sie sich von ihrem Mann trennen soll. „Er ist ein netter Kerl, wir kommen super miteinander aus, aber ich bin zu jung, um einfach nur zufrieden zu sein. Ich will mich noch einmal so richtig verlieben.“ Doch es ist so: Gisela kann auch dann glücklich werden, wenn sie sich nicht neu verliebt, sondern alleine bleibt. Genauso, wie wenn sie sich dazu entschließen sollte, sich neu in ihren Mann zu verlieben.
Es kommt allein auf ihre Einstellung an.
Wer zum Zweifeln neigt, wird das nach jedem Entschluss tun und immer wieder der Illusion zum Opfer fallen, einen großen Fehler gemacht zu haben. Da
bei hätten die Alternativen die gleichen Zweifel nach sich gezogen. Umgekehrt wird alles richtig, was Sie für richtig erklären.
Den Spaßfaktor erhöhen
Wie oft tun Sie etwas, ohne sich gedanklich darauf auszurichten, es mit Vergnügen zu tun? Wieder geht es nur darum, eine Entscheidung zu treffen und dahinter zu stehen.
Beschließen Sie stets, das, was Sie gerade tun, gut zu finden.
Erst recht dann, wenn Sie es eigentlich überhaupt nicht gut finden. Es raubt eine Menge Energie, etwas mit Widerwillen zu machen. Auch wenn man in der Esoterik-Szene noch so oft hört „Du musst auf dein Gefühl hören“, sind Sie nicht überlebensfähig, wenn Sie nur tun, was Sie lieben. Wir alle wissen, dass in manchen Lebenslagen schon Zähneputzen verdammt anstrengend sein kann. Von Hausarbeit, Buchhaltung oder Zahnarztbesuchen ganz zu schweigen. Und es gibt Leute, die machen noch viel schwierigere Dinge, wie zum Beispiel einen schwerkranken Angehörigen pflegen. So etwas kann einen kaputt machen, wenn man dabei beständig innerlich lamentiert. Es kann bei all der Mühe aber auch bereichern, wenn man sich jeden Tag dazu entschließt, es gerne zu tun.
Aktiv werden
Schlecht fühlt man sich vor allem dann, wenn man sich hilflos fühlt. Daraus folgt: Aktivität schafft Abhilfe. Als erster Schritt in eine gute Richtung eignet sich zum Beispiel eine konkrete Frage. Eine Teilnehmerin aus meinem Gruppencoaching schrieb mir heute, dass sie sich so unwohl fühlt, wenn sie von ihrer Familie nicht in ihren Vorhaben unterstützt wird. Das geht schon los, wenn sie mit einem großen Glas Wasser in den Tag startet und ihr Mann sie darauf aufmerksam macht, dass sie damit ihre Verdauungssäfte verdünnt. Weil sie sich an mich wendet, gehe ich davon aus, dass sie sich einen Tipp wünscht, doch ihre Mail enthält keine Frage. Will sie, dass ich ihr sage, dass ihr Mann Unrecht hat und sie ruhig ihr Glas trinken kann? Möchte sie daran arbeiten, dass es ihr egal ist, wenn er das sagt, oder sucht sie nach einer schlagfertigen Antwort?
Es ist völlig egal, ob Sie sich von einer anderen Person oder vom Leben eine Antwort wünschen: Sie müssen konkret fragen!
Und es gibt eine ganz einfache Frage, die in jeder Situation helfen kann: „Was wünsche ich mir?“ Wenn Sie das wissen, könnte eine nächste Frage sein: „Wie kann ich das erreichen?“, oder „Was könnte der erste Schritt sein?“ Sicher wird Ihnen etwas einfallen und dann können Sie loslegen.
Manchmal hilft auch sportliche Aktivität dabei, den Kopf für neue Einfälle freizubekommen. Man muss nicht an dem Problem selbst herumkauen, um eine Lösung zu finden. Jede Beschäftigung, egal welche, wird Sie eher weiterbringen, als stundenlang zu grübeln.
„Das Grübeln ist eine Form des Nachdenkens, bei dem die Gedanken um mehrere Themen oder ein spezielles Problem kreisen, ohne dabei zu einer Lösung zu gelangen.“ (Wikipedia) Noch weniger zielführend als das Grübeln ist nur das Jammern. Wobei wir beim nächsten Punkt für ein leichteres Leben wären.
Unnötiges bleiben lassen
Nur Du kannst entscheiden, was für Dich unnötig ist, doch es gibt ein paar Dinge, die man generalisieren kann. Grübeln und Jammern wurden schon erwähnt. Selbstkritik ist ein weit verbreitetes Muster mit hohem Suchtfaktor. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob man an sich selbst, an anderen oder an den Umständen herummäkelt… man fühlt sich nicht besser dadurch! Wenn man das einmal erkannt hat, muss man es nur noch bleiben lassen. „Das ist aber nicht so leicht“, heißt es dann. „Wie geht denn das?“ Auch das ist Jammern.
Es geht auch anders; denn ohne sich einzureden, wie schwer es ist, ist es ganz leicht. Jede Gewohnheit, die man aufgeben möchte, sollte man durch eine andere ersetzen. Eine, die sich besser anfühlt. Was könnte man also statt den angeführten Beispielen denken? Zum Beispiel: „Hey, cool, eine Lösung. Das krieg ich hin.“
Dann gibt es noch ein paar andere Dinge, die das Leben leichter machen, wenn man sie weglässt. Zum Beispiel das Rechthaben. Kann doch jeder glauben, was er möchte, und es natürlich auch äußern. Was spricht denn dagegen, es einfach mal so stehen zu lassen und zu sagen: „Ah, so siehst Du das also“ oder „Interessante Sichtweise“? Das ist weder eine Zustimmung noch gibt man damit klein bei. Und wenn es überhaupt eine Chance gibt, jemand anderen umzustimmen, dann sicher nicht, indem man ihn mit der eigenen Meinung bedrängt. Das verhärtet nur die Fronten.
Was könnten Sie versuchen wegzulassen?
Andere für voll nehmen
Man lebt sehr viel freier und leichter, wenn man nicht an anderen herumschrauben will. Jeder darf denken und sagen, was er möchte, sein, wie er will, tun, was er für richtig hält, und sich in seinem eigenen Tempo entwickeln. Auch wenn sich in vielen Fällen gute Gründe finden lassen, warum man sich in fremde Verantwortlichkeiten einmischen „muss“, es führt niemals ans Ziel.
Ulrike will ihrer Mutter nur helfen, wenn sie ihr immer wieder sagt, dass sie mit ihrer Zuckerkrankheit besser auf ihre Ernährung achten muss. All das ist gut gemeint. Doch auf der anderen Seite kommt keine Wertschätzung an, sondern die Botschaft: „Ich weiß es besser als Du, ich kann es besser, Du kennst Dich nicht aus.“ Die gutgemeinten Tipps werden nicht angenommen und beide fühlen sich nicht ernst genommen.
Wie schön wäre es, wenn wir unsere Mitmenschen einfach so nehmen könnten, wie sie sind. Mit all ihren Macken, weil wir selbst ja auch welche haben und froh sind, wenn wir trotzdem geliebt werden.
Wenn wir uns dann, wenn jemand anderes etwas tut oder sagt, was uns nicht gefällt, einfach denken könnten: „Er wird das schon wissen. Aus seiner Sicht ergibt das sicher Sinn. Und wenn ein anderer uns ungefragt gute Ratschläge gibt, können wir doch auch antworten: „Lieb, dass Du Dir Sorgen machst“ oder „Danke für den Hinweis, ist mir gar nicht aufgefallen“, anstatt sich fürchterlich gekränkt zu fühlen.
Fazit
Entgiften ist ein ganzheitlicher Prozess und wird dann notwendig, wenn sich das Verhältnis zwischen dem, was in das System hineinkommt und dem, was es wieder verlässt, verschoben hat. Seele, Geist und Körper stehen in engem Zusammenhang. Wer verschlackt ist, wird auch im übertragenen Sinn viel mit sich herumtragen. Um nachhaltig gesund zu werden oder zu bleiben, sollte man daher nicht nur den Körper durch ausleitende Maßnahmen unterstützen, sondern auch auf der geistig-seelischen Ebene für mehr Leichtigkeit sorgen.
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Über die Autorin:
Alexandra Stross ist Online-Unternehmerin, Bestsellerautorin, beliebte Vortragsrednerin und kompetente Expertin, wenn es darum geht, Menschen dazu zu motivieren, aktiv etwas für ihre Gesundheit zu tun. Vor allem auf dem Gebiet der Entgiftung gilt sie als absolute Pionierin und erreicht ein breites Publikum. Sie lebt mit ihrem Mann und vielen großen und kleinen Tieren auf einem kleinen Bauernhof im oberösterreichischen Innviertel.
Kontakt: www.alexandrastross.com
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