Das virtuelle Miteinander

#remo­te­work #home­of­fice #arbeits­no­ma­den #digi­ta­le­ein­sam­keit #vir­tu­el­les­mit­ein­an­der

Petra Mot­te

Mitt­ler­wei­le gehört die vir­tu­el­le Team­ar­beit zur Nor­ma­li­tät. Nie­mand wun­dert sich dar­über, dass es „das Unter­neh­men“ (mit sei­nen frü­her bekann­ten Büros in einem Gebäu­de) oft gar nicht mehr gibt, son­dern ledig­lich im digi­ta­len Raum etwas pas­siert, das man „Arbei­ten“ nennt.

Dabei bedarf es eines hohen Maßes an Selbst­dis­zi­plin. Zum einen, um trotz fle­xi­bler Arbeits­zei­ten und selbst gestal­te­ter Zeit­fens­ter aus dem Remo­te-Bereich her­aus an einem digi­ta­len Mit­ein­an­der teil­zu­neh­men. Und zum ande­ren dabei auch noch einen Team­ge­dan­ken zu spü­ren, als säße man mit eben die­sen Kol­le­gin­nen oder Kol­le­gen in einem real exis­tie­ren­den Raum.

Die gute Nach­richt ist: Genau dies ist auch vir­tu­ell mög­lich!

Als beson­ders wirk­sam und sehr moti­vie­rend haben sich eini­ge Ideen eta­bliert, die sich in ver­schie­de­nen Kon­tex­ten immer wie­der sehr ein­fach auf die Rah­men­be­din­gun­gen des jewei­li­gen Teams bzw. Unter­neh­mens anpas­sen las­sen:

  1. Ist eine Orga­ni­sa­ti­on über meh­re­re Stand­or­te ver­teilt, gibt es ein tol­les Wir-Gefühl, wenn jeder im vir­tu­el­len Raum etwas Typi­sches aus dem Ort/der Region/dem Land mit­bringt, via Kame­ra zeigt und etwas dazu erklärt. Dabei kann es sich um etwas Ess­ba­res han­deln, eine Pflan­ze, ein per­sön­li­ches Foto oder einen ande­ren Gegen­stand. Dies kann durch­aus für humor­vol­le Momen­te sor­gen, da jeder bei der Auf­ga­ben­stel­lung eine ande­re Vor­stel­lung hat. Umso span­nen­der sind die­se oft sehr per­sön­li­chen Erleb­nis­se und indi­vi­du­el­len Ein­bli­cke.
  1. Eben­so kann der Gast­ge­ber oder die Gast­ge­be­rin einer vir­tu­el­len Ver­an­stal­tung etwas aus der eige­nen Hei­mat mit­brin­gen oder einen beson­de­ren Gegen­stand, der zum The­ma passt. Etwas Hap­ti­sches, etwas Hand­fes­tes, etwas Ana­lo­ges, sodass sich die Anwe­sen­den wie­der etwas mehr mit der Rea­li­tät ver­bun­den füh­len.
  1. Sehr schö­ne Team-Effek­te las­sen sich im vir­tu­el­len Raum damit ent­wi­ckeln, regio­na­le Fei­er­ta­ge oder Fes­ti­vals gemein­sam zu bespre­chen und erleb­bar zu machen. Die Per­son, die aus die­ser Regi­on kommt, kann dazu kurz refe­rie­ren, wäh­rend sich der Rest des Teams zum Bei­spiel in einer bestimm­ten Far­be klei­det oder sich zu dem The­ma etwas Indi­vi­du­el­les ein­fal­len lässt. Beson­ders im inter­na­tio­na­len Kon­text reagie­ren die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen oft sehr erstaunt, weil es doch so vie­le und so wun­der­ba­re Ereig­nis­se gibt, von denen wir im eige­nen Umfeld nur wenig mit­be­kom­men. Neben den Effek­ten für ein posi­ti­ves vir­tu­el­les Mit­ein­an­der, lernt man zusätz­lich etwas über lan­des­ty­pi­sche Gepflo­gen­hei­ten und geht gleich mehr­fach berei­chert aus solch einer Begeg­nung her­aus.
  1. Eine sehr ein­fa­che Mög­lich­keit des vir­tu­ell wert­schät­zen­den Mit­ein­an­ders ist es, bei einer län­ge­ren Mit­tags­pau­se nicht ein­fach auf den Aus-Knopf zu drü­cken, son­dern die­se Pau­se bewusst zusam­men zu ver­brin­gen. Ein Team aus mei­nem Kun­den­kreis hat das Gan­ze sehr krea­tiv gestal­tet und jeweils einem der Betei­lig­ten die Ver­ant­wor­tung für die Orga­ni­sa­ti­on der Pau­se über­las­sen. Mal wur­de zum Mit­tag gemein­sam etwas Rotes, an einem ande­ren Tag etwas Gel­bes oder etwas Grü­nes ver­zehrt. Der Aus­tausch ging mit vie­len Infor­ma­tio­nen zu loka­len Pro­duk­ten ein­her und führ­te zu einem sehr inten­si­ven Wahr­neh­men der Zusam­men­ar­beit als fes­te Grup­pe, ange­rei­chert durch per­sön­li­che Anek­do­ten und Situa­tio­nen.
  1. Für die Erzeu­gung inten­si­ver Momen­te für die Mit­ar­bei­ten­den sind natür­lich beson­ders die Team­lei­tun­gen ange­spro­chen. Um hier etwas Gutes zu bewir­ken, kann man für ein län­ge­res Team­tref­fen, eine Jubi­lä­ums- oder Weih­nachts­fei­er klei­ne Päck­chen nach Hau­se oder an den jewei­li­gen Arbeits­ort sen­den, um bei­spiels­wei­se mit­ein­an­der zu kochen. Die Päck­chen zeit­gleich zu öff­nen, stei­gert die Span­nung, bie­tet Über­ra­schungs­ef­fek­te und zugleich die Chan­ce, das wach­sen­de Gemein­sam­keits­ge­fühl zu genie­ßen. Es gibt spe­zi­el­le Anbie­ter, die Unter­neh­men mit einer Rei­he von Ideen und Ver­pa­ckungs­mög­lich­kei­ten bera­tend zur Sei­te ste­hen.
  1. In die glei­che Rich­tung geht der Impuls, Mit­ar­bei­ten­de zu moti­vie­ren, indem man nach einem gelun­ge­nen Pro­jekt oder einem gemein­sam erreich­ten Mei­len­stein Gut­schei­ne oder eine Art Goo­die-Bag ver­schickt. Der­ar­ti­ge Aktio­nen sind zwar für das betref­fen­de Unter­neh­men mit Kos­ten ver­bun­den, füh­ren auf lan­ge Sicht jedoch zu unbe­zahl­ba­ren Effek­ten. Vor allem, weil der ideel­le (Mehr-)Wert sol­cher Maß­nah­men weit­aus grö­ßer ist als der finan­zi­el­le Auf­wand.
  1. Nach­dem das vir­tu­el­le Mit­ein­an­der zur Gewohn­heit gewor­den ist, haben wir unse­re Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen als klei­ne Kachel auf dem Bild­schirm in unse­rem Gedächt­nis abge­spei­chert. Man­che kennt man noch aus der rea­len Begeg­nung, viel­leicht mit Anzug oder Kos­tüm. All jene Merk­ma­le schei­nen sich im vir­tu­el­len Raum auf­ge­löst zu haben – zuguns­ten einer eher lege­ren Klei­der­ord­nung, die einen neu­en Kor­ri­dor für ein Mit­ein­an­der auf Augen­hö­he öff­net. Inner­halb die­ser Vir­tua­li­tät wird es umso wich­ti­ger, die Mit­glie­der eines Teams nicht nur über das klei­ne qua­dra­ti­sche Gesichts­feld zu defi­nie­ren. Ist die­ses zusätz­lich durch einen unru­hi­gen Hin­ter­grund oder eine sub­op­ti­ma­le Beleuch­tung beein­flusst, wird es dem mög­li­chen Erschei­nungs­bild der Per­son oft nicht gerecht. Dies ist ins­be­son­de­re für Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen schwie­rig, die neu ins Team auf­ge­nom­men wer­den und nach einem digi­ta­len Recrui­ting-Pro­zess ohne­hin nicht das Gefühl haben, wirk­lich im Unter­neh­men bzw. Team ange­kom­men zu sein. Hier gibt bei­spiels­wei­se eine spe­zi­el­le Vor­stel­lungs-Folie allen Anwe­sen­den einen klei­nen Ein­blick in das per­sön­li­che Spek­trum außer­halb des vir­tu­el­len Raums. Wel­che Aspek­te einer Per­son grund­sätz­lich für das Team inter­es­sant sind, kann zuvor defi­niert wer­den. Ein Foto, Anga­ben zu Aus­bil­dung, Hob­bies oder einem per­sön­li­chen Mot­to hel­fen in jedem Fall bei­den Sei­ten, sich im neu­en Kol­le­gi­um schnell zu ori­en­tie­ren.

Natür­lich gibt es noch unzäh­li­ge wei­te­re Ideen, um das erwünsch­te vir­tu­el­le Mit­ein­an­der sehr gut erleb­bar zu machen. Vie­le die­ser klei­nen Tipps füh­ren zu beträcht­li­chen posi­ti­ven und zugleich star­ken Team­ef­fek­ten. Der Fan­ta­sie der Unter­neh­men und Füh­rungs­kräf­te sind hier kei­ne Gren­zen gesetzt. Je nach Moti­va­ti­on und Krea­ti­vi­tät der Mit­ar­bei­ten­den kann das sehr indi­vi­du­ell und kom­plex aus­ge­stal­tet wer­den.

Bücher der Autorin:

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Über die Autorin:

Petra Motte

Petra Mot­te arbei­tet seit vie­len Jah­ren als Trai­ne­rin, Bera­te­rin, Coach und Media­to­rin. In Süd­ost­asi­en sam­mel­te sie über 10 Jah­re lang inter­na­tio­na­le Erfah­run­gen, die sie inzwi­schen auf Kon­zern- und Unter­neh­mens­ebe­ne ein­bringt. Pro­zess­op­ti­mie­rung, ganz­heit­li­ches Chan­ge-Manage­ment, vir­tu­el­le Ent­wick­lung oder inter­kul­tu­rel­le Fra­gen – die gro­ße Lei­den­schaft von Petra Mot­te sind die Men­schen, die hin­ter den Zah­len ste­cken.

Kon­takt:
+49 171 5456908
petra.motte@movasis.com
https://www.movasis.com

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