Löwenzahn – das Superfood vor der eigenen Haustür

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Bar­ba­ra Simon­sohn

Löwen­zahn ist nicht nur für Kin­der ein Hit, die sich aus den Blü­ten Krän­ze win­den und sei­ne Samen-Fall­schirm­chen in alle Him­mels­rich­tun­gen pus­ten. Auch uns Erwach­se­ne schenkt er als hei­mi­sches Super­food mit beein­dru­cken­der Vital­stoff­dich­te Lebens­freu­de und Löwen­kräf­te: Lebens­kraft, Mut, Resi­li­enz, Wider­stands­fä­hig­keit, Immun­kraft und Durch­hal­te­ver­mö­gen in beweg­ten Zei­ten wie die­ser.

Wie wächst Löwen­zahn?

Sei­ne Wur­zeln rei­chen bis zu zwei Meter in die Erde, holen aus der Tie­fe wert­vol­le Mine­ral­stof­fe ans Licht, lockern selbst den dich­tes­ten Boden und sei­ne Frucht­bar­keit ist sprich­wört­lich. Im frü­hen Früh­jahr sind leuch­tend gel­be Löwen­zahn­blü­ten ein will­kom­me­nes Insek­ten­fut­ter und die Samen sind so früh im Jahr ein belieb­ter Lecker­bis­sen bei Kern­bei­ßer, Gim­pel & Co. Haben Sie Löwen­zahn im Rasen, las­sen Sie eine Insel ste­hen als frü­he Bie­nen­wei­de und Vogel­fut­ter.

Sein Ursprung

Kei­ne ande­re Wild­pflan­ze hat so vie­le Namen wie der Löwen­zahn: mehr als 500. Dies weist auf den hohen Stel­len­wert hin, den unse­re Vor­fah­ren die­ser all­täg­li­chen Heil­pflan­ze ein­ge­räumt haben. Augen­wur­zel, Schorf­blu­me, Eiter­beu­len­kraut oder Milch­kraut wei­sen auf sei­ne viel­fäl­ti­gen Heil­wir­kun­gen hin. Gän­se­fett, Eier­blu­me und Kuh­lat­tich zei­gen sei­ne Bedeu­tung als Vieh­fut­ter. Das Son­nen­haf­te der Pflan­ze kommt in den Namen wie Son­nen­wir­bel, Gold­kraft, Him­mels­schlüs­sel und Son­nen­tor zum Aus­druck.

Löwen­zahn wächst fast über­all bis in Höhen von 3.800 Metern (in den Anden). Er wird je nach Kli­ma zwi­schen zehn Zen­ti­me­tern und einem Meter hoch. Jeder Stän­gel trägt ein Blü­ten­körb­chen, eine Schein­blü­te aus rund 300 gel­ben Zun­gen­blü­ten. Bei Regen, Tro­cken­heit, ja sogar bei Wol­ken­schat­ten schließt sich der Blü­ten­stand. Nach drei bis fünf Tagen ist die Frucht­rei­fe erreicht und die Schirm­flie­ger ver­brei­ten sich in alle Win­de.

Viel­sei­ti­ge Eigen­schaf­ten für Innen und Außen

All­zu Ver­trau­tes ver­dient kei­nen Respekt, oder wie die Bri­ten sagen: „fami­lia­ri­ty breeds con­tempt.“ Hal­ten Sie es lie­ber mit Goe­the, „War­um in die Fer­ne schwei­fen, sieh, das Gute liegt so nah.“ Wolf-Die­ter Storl, der bekann­te Eth­no­bo­ta­ni­ker bringt es auf den Punkt: „Was sei­ne Heil­kraft betrifft, ist der Löwen­zahn ein Rie­se.“

Wirk­stof­fe des Löwen­zahn

Für mich ist die Pflan­ze Sym­bol für Resi­li­enz, sie ist unver­wüst­lich, unab­hän­gig, wehr­haft, wild und unge­zähmt. Löwen­zahn ent­hält im Ver­gleich zum Kopf­sa­lat 5‑mal so viel Beta­ca­ro­tin, 9‑mal so viel Vit­amin C, 5‑mal so viel Vit­amin E, 4‑mal so viel Magne­si­um, dop­pelt so viel Kali­um, dop­pelt so viel Phos­phor, 7‑mal so viel Vit­amin K, 3‑mal so viel Eisen und 5‑mal so viel Eiweiß.

Löwen­zahn­blät­ter ent­hal­ten 10-mal so viel Fol­säu­re wie die glei­che Gewichts­men­ge Rind­fleisch. Außer­dem ent­hält die­ses Super­food ent­gif­ten­de Bit­ter­stof­fe, Tri­ter­pe­ne gegen All­er­gien und als Krebs-Vor­beu­gung, Phy­to­ste­ri­ne, wel­che die Cho­le­ste­rin­auf­nah­me im Darm hem­men, Mine­ral­stof­fe und Spu­ren­ele­men­te wie Cal­ci­um, Schwe­fel, Kali­um und Kie­sel­säu­re und dar­über hin­aus Poly­phe­no­le und Fla­vo­no­ide, die vor allem krebs­hem­mend, anti­all­er­gisch und ent­zün­dungs­hem­mend wir­ken.

Die Löwen­zahn­wur­zel ist das idea­le Dia­be­ti­ker­ge­mü­se, weil das Polys­ac­cha­rid dar­in insu­lin­un­ab­hän­gig ver­stoff­wech­selt wird.

Fol­säu­re

Der Fol­säu­re­an­teil von 30 Mikro­gramm pro 100 Gramm ist beacht­lich. 87 % der Frau­en und 76 % der Män­ner lei­den unter Fol­säu­re­man­gel. Fol­säu­re oder Vit­amin B9 schützt vor Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen, ist wich­tig für die Neu­bil­dung von Zel­len, die Erneue­rung der Darm­schleim­haut und senkt den Homo­cystein­spie­gel im Blut und damit das Risi­ko für Arte­rio­skle­ro­se. Ein ver­brei­te­ter Fol­säu­re­man­gel kann sich durch Reiz­bar­keit, Ver­dau­ungs­stö­run­gen und ein­ge­ris­se­ne Mund­win­kel zei­gen.

Kali­um

Der Kali­um­ge­halt ist mit 501 Mil­li­gramm pro 100 Gramm beacht­lich. Kali­um ist der Gegen­spie­ler von Natri­um, was als Natri­um­chlo­rid im Koch­salz erhal­ten ist und im Über­maß gesund­heits­schäd­lich ist.

Schwe­fel

In Löwen­zahn sind 17 Mil­li­gramm Schwe­fel pro 100 Gramm zu fin­den. Schwe­fel hält die Zell­mem­bran durch­läs­sig, so dass die Nähr­stoff­auf­nah­me und Ent­gif­tung der Zel­le gewähr­leis­tet ist. Ein Man­gel kann sich durch dau­er­haf­te Müdig­keit, brü­chi­ge Haa­re und Nägel sowie ein schlaf­fes Bin­de­ge­we­be bemerk­bar machen.

Eisen

Der Eisen­ge­halt mit 3.400 Mil­li­gramm pro 100 Gramm Löwen­zahn­blät­tern ist bemer­kens­wert hoch. Die Pflan­ze ent­hält außer­dem Kup­fer und Eisen im idea­len Ver­hält­nis, um die opti­ma­le Resorp­ti­on zu gewähr­leis­ten. Ein Man­gel an Eisen kann zu Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen, Depres­sio­nen, Reiz­bar­keit und zu einer Schwä­chung des Immun­sys­tems und einer gestör­ten Blut­bil­dung füh­ren.

Zink

Löwen­zahn ent­hält Zink, wich­tig für mehr als 300 enzy­ma­ti­sche Pro­zes­se, sowie 8 Mil­li­gramm Bor pro 100 Gramm. Die­ses Spu­ren­ele­ment ver­hin­dert Arthro­se, ver­bes­sert die Gehirn­funk­tio­nen, ist wich­tig für den Hor­mon­haus­halt und ver­rin­gert die Aus­schei­dung der wich­ti­gen Mine­ral­stof­fe Magne­si­um und Cal­ci­um.

Bal­last­stof­fe, Poly­phe­no­le und wei­te­re

Als gesund­heit­lich her­aus­ra­gen­de Inhalts­stof­fe sind der hohe Bal­last­stoff­an­teil zu erwäh­nen, die hohe Kon­zen­tra­ti­on an Poly­phe­no­len und das Enzym Super­oxid-Dis­mutase oder SOD. Neben Gers­ten­gras­saft gehört Löwen­zahn zu den reich­hal­tigs­ten Quel­len von SOD. Die­ser Enzym­kom­plex neu­tra­li­siert das Super­oxid­ra­di­kal, ein sehr poten­tes und damit zer­stö­re­ri­sches freie Radi­kal, und macht es unschäd­lich. SOD ist eine Art Jung­brun­nen und ver­lang­samt die Alte­rungs­pro­zes­se der kör­per­li­chen Pro­zes­se beson­ders im Gehirn. Es ent­gif­tet Kör­per und Gehirn von Schwer­me­tal­len und fun­giert als Boten­stoff zwi­schen Gehirn und Ner­ven­im­pul­sen, was die geis­ti­ge und kör­per­li­che Beweg­lich­keit auch im Alter för­dert.

Poly­phe­no­le wie Ellag­säu­re, Kaf­fee­säu­re und Chi­co­rée­säu­re wir­ken anti­oxi­da­tiv, anti­vi­ral, anti­bak­te­ri­ell, krebs­vor­beu­gend, sie beu­gen Throm­bo­sen vor, stär­ken das Immun­sys­tem, hem­men Ent­zün­dun­gen, sen­ken einen zu hohen Blut­druck und Blut­zu­cker­spie­gel und för­dern eine gesun­de Ver­dau­ung.

Sel­te­ne Bit­ter­stof­fe wie Tar­a­xas­te­rol, Tar­a­xa­cin, Cho­lin und Eudes­ma­no­lid regen die Fett­ver­dau­ung an, för­dern den Abbau von altem Fett­ge­we­be, ent­schla­cken den Orga­nis­mus, stär­ken das Immun­sys­tem, sor­gen für ein lang­an­hal­ten­des Sät­ti­gungs­ge­fühl nach Mahl­zei­ten, und ver­bes­sern die Sym­pto­me von chro­nisch-ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen wie Mor­bus Crohn und Coli­tis ulce­ro­sa.

Löwen­zahn: Gut im Alter

Löwen­zahn lässt äußer­lich ange­wen­det Alters­fle­cken und War­zen ver­schwin­den und hilft inner­lich und äußer­lich bei Akne. Löwen­zahn hilft, Demenz zu ver­hin­dern, indem die Astro­zy­ten vor ent­zün­dungs­för­dern­den Sub­stan­zen geschützt wer­den. Astro­zy­ten stel­len die Mehr­heit der Zel­len im zen­tra­len Ner­ven­sys­tem dar. Eine Lang­zeit-Unter­su­chung der Rush Uni­ver­si­ty von Chi­ca­go erbrach­te, dass zwei Por­tio­nen grün­blätt­ri­ges Gemü­se wie Löwen­zahn pro Tag das Gehirn um durch­schnitt­lich elf Jah­re ver­jün­gen.

Die Inhalts­stof­fe des Löwen­zahns hel­fen bei Augen­pro­ble­men, Bla­sen­ent­zün­dun­gen und sogar bei Covid-19, wie For­scher der Uni­ver­si­tä­ten Frei­burg und Mün­chen schon 2021 her­aus­fan­den. Die Bin­dung von Spike-Pro­te­inen an mensch­li­che Lun­gen- und Nie­ren­zel­len wird durch Löwen­zahn­ex­trakt blo­ckiert. Bestimm­te sekun­dä­re Pflan­zen­stof­fe in Löwen­zahn wir­ken anti­kan­ze­ro­gen und grei­fen hem­mend in ver­schie­de­ne Pha­sen der Krebs­ent­ste­hung ein.

Fazit

Geor­ges Ohsa­wa, der Begrün­der der Makro­bio­tik, rief, als er das ers­te Mal Euro­pa besuch­te und mit Löwen­zahn in Kon­takt kam aus: „Wer Löwen­zahn hat, braucht kei­nen Gin­seng mehr!“. Die Power-Pflan­ze bringt uns „back to balan­ce“, zurück ins Gleich­ge­wicht. Sie schenkt uns unmit­tel­bar Lebens­kraft. Es ist so, als wenn der lang ersehn­te Regen end­lich auf ein aus­ge­dorr­tes Stück Land fällt: der Mensch blüht auf.

health
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Bücher der Autorin:


Buch Löwenzahn - Wunderkraut für Resilienz und Lebenskraft von Barbara Simonsohn

Über die Autorin:

Bild von Barbara Simonsohn

Bar­ba­ra Simon­sohn (geb. 1954) ist Ernäh­rungs­be­ra­te­rin und Rei­ki-Aus­bil­de­rin. Seit 1982 gibt sie Semi­na­re im In- und Aus­land, vor allem über das authen­ti­sche Rei­ki mit sie­ben Gra­den, aber auch in Azi­do­se-The­ra­pie und ‑Mas­sa­gen nach Dr. Rena­te Col­lier sowie in Yoga. Dar­über hin­aus befasst sie sich inten­siv mit dem The­ma “gesun­de Ernäh­rung” und gilt als Exper­tin für “Super­foods”. Regel­mä­ßig reist die Ham­bur­ge­rin nach Indi­en, wo sie medi­tiert und ehren­amt­lich als Eng­lisch­leh­re­rin für Wai­sen­kin­der arbei­tet; außer­dem för­dert sie Mor­inga-Pro­jek­te und hat im Rah­men ihrer Ent­wick­lungs­ar­beit auf Hai­ti Frucht­bäu­me gepflanzt und Bio-Gär­ten ange­legt. Seit 1995 hat Bar­ba­ra Simon­sohn zahl­rei­che Rat­ge­ber im Bereich der ganz­heit­li­chen Gesund­heit ver­öf­fent­licht; die Gesamt­auf­la­ge ihrer Bücher beläuft sich auf über 500.000 Exem­pla­re.

Wei­te­re Lite­ra­tur­tipps zum The­ma:


Löwenzahn - Wohltuendes aus der Natur
 Löwenzahn und Löwenkraft von Wolf-Dieter Storl Kochen mit Löwenzahn von Jana Vlkova

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